Die Melancholie im Tanzsaal
Von Leonard Cohen bis Tom Waits
Das offizielle Musikvideo aus dem Jahr 1986
Während meiner DJ-Zeit hatte ich immer wieder das Bedürfnis, andere Genres in meine Sets einzubauen. Die Hauptrolle spielten natürlich die Biagis, D’Arienzos, Di Sarlis, Puglieses und Troilos dieser Welt - aber da gab es noch andere Musiker, die mich faszinierten. Es reizte mich, die Tanzenden zu überraschen, ohne sie dabei zu überfordern. Es reizte mich, den dramaturgischen Spannungsbogen so aufzubauen, dass Stücke abseits des traditionellen Tango Argentino Akzeptanz fanden.
Vor vielen Jahren hat der spanische Poet Federico García Lorca das Gedicht „Pequeño Vals Vienés“ geschrieben. Der kanadische Musiker Leonard Cohen übersetze die Verse ins Englische und machte daraus den wunderbaren Song „Take this Waltz“ (unten zu hören bei Spotify. Ergänzend dazu die spanische Version von Ana Belén)
Der Songwriter Tom Waits, bei dem der Einfluss von Brecht und Weill deutlich zu hören ist, gehörte für mich ebenfalls ins Repertoire. Wohl dosiert und bewußt zu bestimmten Uhrzeiten aufgelegt, gehört der Titel „More than Rain“ zu den Liedern, die einer Tangonacht ihren ganz besondere melenacholischen Stempel aufdrücken können, ohne dabei ins Pathetische abzugleiten.
Die vorgestellten Stücke sind bei Spotify zu finden:
(Einfach auf PLAY klicken und kostenlos anmelden, um die Lieder in ganzer Länge zu hören):
Linktipps zu „Take this Waltz“:
>> „Wie Leonard Cohen seine Stimme fand“ (Bericht in der NZZ)
>> „Ein kleiner Wiener Walzer“ (Bericht in der Wiener Zeitung)
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